Gaslöschanlage
Gasförmiges Löschmittel zum Löschen eines Brandes
Gaslöschanlagen werden dort eingesetzt wo Wasser, Schaum oder Pulverlöschanlagen nicht zielführend sind
Eine Gaslöschanlage ist eine Feuerlöschanlage, die einen Brand mithilfe eines gasförmigen Löschmittels entweder durch Sauerstoffverdrängung (Reduktion des Sauerstoffgehaltes) oder durch physikalische Effekte (Wärmeentzug) löscht. Im Gegensatz zur Sprinkleranlage wird eine Gaslöschanlage zum Löschen eines Brandes ausgelegt, und nicht nur zur Brandunterdrückung.
Gaslöschanlagen werden dort eingesetzt wo Wasser, Schaum oder Pulverlöschanlagen nicht zielführend sind und bei einer Löschung mit den oben angeführten Brandbekämpfungsmitteln zu großer Schaden entstehen würde. Typische Einsatzgebiete sind alle Varianten von elektrischen Schalträumen, EDV- und Server-Räumen.
Gaslöschanlagen sind die am „saubersten" arbeitenden Löschsysteme. Die Löschgase haben keinen Einfluss auf herkömmliche Elektroanlagen wie Server und dgl. für die Anwendung als Löschanlage, stehen eine Reihe unterschiedlichster Löschgase zur Verfügung. Die spezifischen Eigenschaften der verschiedenen Löschgase definieren auch deren Einsatzgebiet.
ACCURO hat bereits eine große Anzahl an Gaslöschanlagen geplant, hydraulisch berechnet und errichtet. Durch laufende Mitarbeiterschulungen hat sich ACCURO ein umfassendes Wissen erarbeitet. ACCURO bietet für jede Anwendung die beste Lösung. Auch hier macht sich die eigenständige Marktstellung des Unternehmens für den Kunden bezahlt. ACCURO hat die Freiheit gemeinsam mit dem Kunden die beste und wirtschaftlichste Löschgasvariante zu erarbeiten, da ACCURO aus einer Vielzahl von Möglichkeiten wählen kann.
Einsatzbereiche für Gaslöschanlagen sind beispielsweise:
- EDV-Anlagen und Computerräume
- Archivräume, Dokumententresore
- Notrufzentralen, Fluglenkung und Kontrolltürme, Mobilfunkstationen, lnternet-Service-Provider-Zentren, Fernseh-, Rundfunk- und Kontrollräume, Mikrowellen-Relaisstationen
- Kunstgalerien, Bibliotheken, Filmprojektorräume, Museen
- medizinischer Bereich: bildgebende Anlagen, OP-Räume, mobile Stationen
- industrielle Einrichtungen wie Labors, Kontrollräume, Offshore-Bohrplattformen, Robotereinrichtungen
- Notstromaggregat-Einrichtungen, Batterieräume, Niederspannungsräume, Kabelräume etc.
- Flugsimulatoren, Schiffe, Militärfahrzeuge
Löschmittel
Kohlenstoffdioxid (CO2)
Kohlendioxid ist vor allem für die Bekämpfung von Bränden der Brandklassen B und C geeignet. Aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften wird Kohlenstoffdioxid als einziges Löschgas auch in Feuerlöschern und Feuerlöschgeräten eingesetzt. In stationären Feuerlöschanlagen wird Kohlenstoffdioxid druckverflüssigt in Hochdruckstahlflaschen oder gekühlt bei −20 C in großen Niederdruckbehältern gelagert. Durch die Flüssiglagerung können deutlich größere Löschmittelvorräte platzsparend vorgehalten werden. Da Kohlenstoffdioxid bei hohen Konzentrationen gesundheitsschädlich ist, schreiben die Berufsgenossenschaften bei Überschreitung eines Grenzwertes von mehr als 5 Vol.-% besondere Schutzmaßnahmen vor.
Kohlendioxid wird als Löschmittel vor allem in elektrischen und elektronischen Anlagen eingesetzt, da es im Gegensatz zu allen wasserbasierten Löschmitteln und den meisten Pulvern nicht elektrisch leitend ist. Bei der Projektierung der Anlagen, muss insbesondere beachtet werden, dass Kohlenstoffdioxid ein Atemgift ist.
Hauptlöschwirkung: Ersticken
(Nebenlöschwirkung: Abkühlen – praktisch aber kaum relevant)
Sauerstoff verdrängende Löschgase – Inertgase und Kohlendioxid (CO2)
Die Löschwirkung von Argon, Stickstoff und Kohlenstoffdioxid (prinzipiell kein Inertgas und daher für Brände der Brandklassen D nicht geeignet) wird durch die Verdrängung des Luftsauerstoffes erreicht. Man spricht hier vom Stickeffekt, der bei Unterschreitung des für die Verbrennung erforderlichen spezifischen Grenzwertes eintritt. In den meisten Fällen erlischt das Feuer schon bei einer Sauerstoffabsenkung auf ca. 13 Vol.-%. Dazu muss das vorhandene Luftvolumen nur um etwa ein Drittel verdrängt werden, was einer Löschgaskonzentration von 34 Vol.-% entspricht. Bei Brandstoffen, die zur Verbrennung erheblich weniger Sauerstoff brauchen, ist eine Erhöhung der Löschgaskonzentration erforderlich, beispielsweise bei Ethin, Kohlenmonoxid und Wasserstoff. Da die Löschgase Argon und Kohlendioxid schwerer sind als die Umgebungsluft, durchsetzen sie den Flutungsbereich besonders schnell und gründlich.
Zur Verbesserung der Löscheigenschaften werden auch Mischungen der vorhergenannten Gase verwendet, wie etwa Inergen.
Argon - IG-01
Argon ist ein aus der Umgebungsluft gewonnenes Edelgas, das als Löschmittel für stationäre Feuerlöschanlagen gasförmig verdichtet in Hochdruckstahlflaschen gelagert wird. Der maximale Betriebsdruck liegt zurzeit bei 300 bar. Argon ist nicht giftig. Allerdings kann beim Aufbau der erforderlichen Löschkonzentration, insbesondere im Zusammenhang mit einem Brandereignis, eine Gefährdung durch Brandgase und Sauerstoffmangel entstehen. Argon ist zu 0,93 Vol.-% in der Atmosphäre enthalten. Seine Dichte im Verhältnis zur Luft beträgt 1,38:1. Durch sein höheres Eigengewicht und seine hohe Reaktionsträgheit („echtes" Inertgas) kann Argon gegenüber Stickstoff im Einzelfall – z. B. als Löschgas für Metallbrände – Vorteile bieten.
Hinweis: Bei hoher Löschkonzentration kann im Einsatzfall eine Personengefährdung durch Sauerstoffmangel entstehen. Hauptlöschwirkung: Ersticken
Stickstoff - IG-100
Stickstoff ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas, das zu 78,1 Vol.-% in der Atmosphäre enthalten ist. Seine Dichte im Verhältnis zu Luft beträgt 0,967:1. Als Löschmittel für stationäre Feuerlöschanlagen wird Stickstoff gasförmig verdichtet in Hochdruck-Stahlflaschen gelagert. Bei einer Umgebungstemperatur von +15 C liegt der maximale Betriebsdruck zurzeit bei 300 bar. Stickstoff ist nicht giftig. Allerdings kann auch hier beim Aufbau der erforderlichen Löschkonzentration, insbesondere im Zusammenhang mit einem Brandereignis, eine Gefährdung durch Brandgase und Sauerstoffmangel entstehen.
Hinweis: Bei hoher Löschkonzentration kann im Einsatzfall eine Personengefährdung durch Sauerstoffmangel entstehen.
Hauptlöschwirkung: Ersticken
Chemisch wirkende Löschgase
Nachdem durch das Montreal-Protokoll die verbliebenen Halone 1211 (Bromchlordifluormethan) und 1301 (Bromtrifluormethan) vom Markt verschwanden, haben einige Unternehmen (z. B. DuPont, 3M, Great Lakes Chemical Corporation) heute neue Gase zu Feuerlöschzwecken im Programm, welche hinsichtlich ihrer ozonschädigenden Wirkung (ODP) problemlos sind. Die Löschwirkung wird durch eine Störung des Verbrennungsablaufs (Unterbrechung der Kettenreaktion) bewirkt. Dieses Verfahren erfordert im Gegensatz zum Ersticken durch Inertgase und CO2 bedeutend weniger Löschmittelvolumen.
Inergen® - IG-541
Inergen ist der Markenname für ein Gemisch aus 52 % Stickstoff, 40 % Argon und 8 % Kohlenstoffdioxid. Der Vorteil dieser Mischung liegt in der Eigenart von Kohlenstoffdioxid (CO2). Es beschleunigt unter Sauerstoffmangel die Atmung, so dass im Raum befindliche Personen weiter mit Sauerstoff versorgt bleiben. Da Inergen teurer ist als Sticksoff oder Argon, wird Inergen vorwiegend in Räumen verwendet, die besonderen Sicherheitsvorschriften unterliegen.
Argonite® - IG-55
Argonite ist eine Mischung aus 50 % Stickstoff und 50 % Argon. Durch die Mischung des zur Luft relativ schweren Argons mit dem leichteren Stickstoff wird eine optimale Durchmischung des Löschbereichs erwirkt. Der Einsatz ist vorwiegend in überdurchschnittlich hohen Räumen sinnvoll.
Novec 1230 ® (Keton)
Das Löschmittel Novec 1230 (ISO-Kennzeichnung FK-5-1-12) ist eine farblose, fast geruchlose Flüssigkeit, die im Molekül Kohlenstoff, Fluor und Sauerstoff enthält (chem. Formel CF3CF2C(O)CF(CF3)2). Streng genommen handelt es sich nicht um ein Halon, sondern um ein fluoriertes Keton (perfluoriertes Ethyl-Isopropylketon). Die Löschwirkung des in stationären Feuerlöschanlagen eingesetzten Novec 1230 beruht auf homogener Inhibition (Unterbrechung der Kettenreaktion des Verbrennens). Das Molekül besitzt keine elektrische Leitfähigkeit. Es hat mit einem Treibhauspotenzial (CO2-Äquivalent) von 1 den geringsten Wert aller aktuell zugelassenen chemischen Löschmittel und zerfällt innerhalb weniger Tage unter Sonneneinstrahlung.
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